Auf dem Foto sind die Teilnehmer des Grünwalder Kamingesprächs zu sehen, in der Mitte Innenminister Joachim Herrmann, der die Olympische Fackel von den Spielen 1972 in den Händen hält.
© Bayerisches Innenministerium

Grünwalder Kamin­gespräch: Herrmann wirbt für Olympische Spiele in Bayern

„Unser Ziel ist ganz klar: Die Olympischen und Paralympischen Spiele sollen wieder nach Bayern kommen! Ich bin davon überzeugt, dass Spiele insbesondere für die Menschen im Ausrichtungsland von immenser Bedeutung sind, eine großartige Chance für Sportlerinnen und Sportler, aber auch für Infrastruktur, Wirtschaft und die gesamte Gesellschaft.“ Das sagte Bayerns Innen- und Sportminister Joachim Herrmann beim 7. Grünwalder Kamingespräch, das der Chefredakteur des Bayerischen Fernsehens, Christian Nitsche, moderiert hat. Für Herrmann schafft Olympia im eigenen Land – „wenn man es richtig anpackt“ – einen einzigartigen Mehrwert, der weit über den Sport hinausgeht. „Die Spiele können den Menschen etwas geben“, so der Sportminister. „Wir sind überzeugt, dass wir alle sehr breit und nachhaltig davon profitieren können.“

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  • Sportminister Joachim Herrmann beim 7. Grünwalder Kamingespräch mit Sportokönom Prof. Dr. Holger Preuß zum Thema "Olympia in Bayern".

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Kein "Gigantismus" - Nachhaltigkeit, Transparenz und Nutzen für die Menschen im Blick

Herrmann betonte, dass die Identität Olympischer und Paralympischer Spiele in Deutschland klar definiert sein müsse, nämlich nach den Kriterien Nachhaltigkeit, Transparenz und Nutzen für die Menschen. Olympia-Skeptiker würden oft das Stichwort „Gigantismus“ nennen. Herrmann: „Gigantismus lehnen wir aber entschieden ab! Wir wollen Olympia, aber eben nicht um jeden Preis.“ Bayern und die Landeshauptstadt München als Weltstadt mit Herz wollen nachhaltige, weltoffene und bürgernahe Spiele, die Menschen zusammenbringen, den Zusammenhalt und das Miteinander wieder fördern.

Herrmann: European Championships ein Positivbeispiel

Als Beispiel für Nachhaltigkeit nannte Herrmann die Nutzung vorhandener Sportstätten. „Ich erinnere an die European Championships oder die Spiele in Paris. Wunderbare Beispiele, wie Nachhaltigkeit funktionieren kann, wie große Sportereignisse die Menschen begeistern und mitreißen können.“ Die Messlatten für eine erfolgreiche Olympiabewerbung seien dort gesetzt worden: Der weitgehende Verzicht auf Neubauten, vielfach kurze Wege zwischen den Austragungsstätten, Priorität von ÖPNV, der Rückgriff auf erneuerbare Energiequellen sowie mehr Barrierefreiheit. Dazu gehört auch ein kluges, funktionierendes und alltagstaugliches Verkehrskonzept, von dem die Menschen vor, während und auch nach Olympia profitieren. Dabei wird hilfreich sein, dass bis zu Olympia 2040 oder 2044 auch die 2. Stammstrecke zur Verfügung stehen wird.

Enger Schulterschluss zwischen Freistaat und Landeshauptstadt

Herrmann: „Was in Frankreich gelungen ist, das können wir auch.“ Die Landeshauptstadt München und der Freistaat Bayern wollen diese Gelegenheit im engen Schulterschluss ergreifen und für einen starken Rückhalt in der Bevölkerung werben: „Wir wollen die Zustimmung der Bevölkerung auf breiter Basis, um die Zukunft der nächsten Generationen positiv zu gestalten!“

Herrmann: Junge Menschen für Olympia und Paralympics begeistern

Auf dem Weg dahin möchte der Bayerische Sportminister alle Bevölkerungsgruppen mitnehmen – mit einem besonderen Augenmerk auf die junge Generation. „Wir wollen die jungen Menschen für Olympia und Paralympics begeistern – für den Sport, für die Gemeinschaft und für Weltoffenheit.“ Herrmann will auch das riesige Potenzial der mehr als fünf Millionen in bayerischen Sportvereinen organisierten Mitglieder für die Unterstützung der Olympiabewerbung gewinnen und die Rolle des Sports in der Gesellschaft nachhaltig stärken.

DOSB bittet um Konzepte

Der Deutsche Olympische Sportbund hat die interessierten Gebietskörperschaften – dazu zählen neben Bayern und München Hamburg, Berlin und die Region Rhein-Ruhr – aufgefordert, ihre Konzepte bis Ende Mai 2025 einzureichen.