
Für vorbildliche Zivilcourage: Medaille für Verdienste um die Innere Sicherheit
München, 19. Oktober 2022 (stmi). 31 Bürgerinnen und Bürger haben heute in München im Rahmen einer Feierstunde von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und Landespolizeipräsident Michael Schwald die ‚Medaille für Verdienste um die Innere Sicherheit‘ (Courage-Medaille) verliehen bekommen. „Unsere Courage-Medaille erhält nur, wer durch mutiges und beherztes Handeln einen wertvollen Beitrag zur Inneren Sicherheit in unserem Land geleistet hat“, erklärte Herrmann und lobte: „Unsere Geehrten sind großartige Vorbilder für Zivilcourage.“
Wichtig ist, nicht wegzuschauen und gleich die Polizei zu verständigen
Der Innenminister erinnerte dabei an Dominik Brunner, der nach einem grausamen Angriff starb, als er am 12. September 2009 Jugendliche vor einem gewalttätigen Übergriff in der S-Bahn beschützen wollte. „Das tragische Schicksal zeigt, wie schnell mutige Helfer selbst in Gefahr geraten können“, betonte Herrmann. „Umso mehr verdient das Engagement unserer Geehrten unseren Dank und unsere Hochachtung.“ Niemand müsse sich in Lebensgefahr bringen. Wichtig sei aber, nicht wegzuschauen und zumindest gleich die Polizei zu verständigen.
Medaille für Verdienste um die Innere Sicherheit
Bürgerinnen und Bürger, die sich durch mutiges und beherztes Einschreiten in besonderer Weise um die Innere Sicherheit in Bayern verdient gemacht haben, werden seit 1994 mit der ‚Medaille für Verdienste um die Innere Sicherheit‘ ausgezeichnet.
Die 31 Bürgerinnen und Bürger haben in folgenden Fällen Hilfe geleistet:
Affing
Frau BEHMENBURG, Sofie
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Im Juni 2021 erhielten Sie, Frau BEHMENBURG, einen Anruf von einer falschen Polizeibeamtin, die aufgrund eines angeblich von Ihrem Sohn verursachten tödlichen Verkehrsunfalls eine Kaution in Höhe von 41.000 Euro forderte. Sie erkannten schnell, dass es sich hierbei um einen Betrugsversuch handeln musste. Es gelang Ihnen, mit der richtigen Polizei Kontakt aufzunehmen und Sie erklärten sich zur Mithilfe bereit, um eine Festnahme des Täters zu ermöglichen.
Mit hohem Improvisationstalent und ohne polizeiliche Anleitung bei der von den Tätern dauerhaft gehaltenen Telefonverbindung führten Sie zwei Scheinabhebungen durch.
Nachdem die Filiale der Sparkasse, bei welcher die zweite Abhebung erfolgen sollte, geschlossen war, wählten Sie als Alternative bewusst eine Filiale in Aichach, da sich diese gegenüber der Polizeiinspektion Aichach befindet. Unter einem Vorwand gelang es Ihnen, die Beamten über die in Kürze stattfindende fingierte Geldabholung mit anschließender Geldübergabe zu informieren.
Nach der zweiten Scheinabhebung bei der Sparkasse Aichach konnten Beamte der Augsburger Kriminalpolizei Sie verdeckt über deren Anwesenheit verständigen, woraufhin Sie sich auf die mit den Tätern vereinbarte Geldübergabe einließen.
Kurz darauf konnte der Abholer festgenommen werden.
Sehr geehrte Frau BEHMENBURG, nur durch Ihr außergewöhnlich engagiertes Mitwirken waren die Festnahme eines sogenannten Abholers im Phänomenbereich „Callcenterbetrug“ und damit auch die Verhinderung weiterer Taten möglich. Vielen Dank dafür!
Ansbach
Herr KÄFFERLEIN, Christian
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Im Februar 2021 versuchte ein 28-Jähriger eine Tankstelle in Ansbach in Brand zu setzen, indem er verschiedene Zapfpistolen aus den Zapfanlagen zog und Kraftstoff vergoss. Der junge Mann versuchte dann, eine Flüssigkeit zu verschütten und das Gemisch mit einem Feuerzeug zu entzünden.
Sie, Herr KÄFFERLEIN, rannten daraufhin zur Tankstelle und verständigten zudem Ihren ebenfalls anwesenden Vater mit der Bitte, ihnen nachzulaufen und Sie zu unterstützen. Als der 28-Jährige Sie und Ihren Vater wahrnahm und sah, dass Sie beide in seine Richtung liefen, ließ er von seinem Vorhaben ab und rannte davon.
Sie verfolgten den Mann anschließend und filmten ihn auf der Flucht. Nach kurzer Zeit stieg der Mann in den Pkw eines unbeteiligten Verkehrsteilnehmers, der verkehrsbedingt halten musste und konnte dadurch entkommen.
Sie, Herr KÄFFERLEIN, riefen anschließend die Polizei und gaben Ihre Beobachtungen weiter. Außerdem stellten Sie der Polizei die von Ihnen gefertigten Fotos zur Verfügung.
Der junge Mann konnte ca. eineinhalb Stunden nach der Tat in Ansbach festgenommen und dank Ihrer Fotos als Täter eindeutig identifiziert werden. Da er sich nach der Tat bereits umgezogen hatte, gewannen die Fotos umso mehr an Bedeutung.
Auf Ihren Fotos konnte zudem das vom Täter benutzte Feuerzeug identifiziert werden, welches später bei der Wohnungsdurchsuchung aufgefunden werden konnte.
Durch Ihr Verhalten haben Sie die weitere Tatausführung und insbesondere das Entzünden des Kraftstoffgemisches durch den Täter verhindert und somit eine äußerst gefährliche Situation abgewendet. Sie haben darüber hinaus mit der Verfolgung des Täters und den Fotos vom Täter und dessen Bekleidung dazu beigetragen, dass dieser schnell festgenommen werden konnte. Ihr Einschreiten verdient größte Anerkennung. Vielen Dank hierfür!
Augsburg
Herr HUBER, Karl
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Sie, Herr HUBER, wurden am Abend des 22. November 2019 Zeuge, wie ein 20-Jähriger in einer Straßenbahn auf Höhe der Wellenburger Straße in Augsburg einen scheinbar wahllos ausgesuchten Fahrgast angriff und mit einem Messer bedrohte. Noch während der Tatausführung gingen Sie dazwischen, entrissen dem Angreifer das Messer und zogen ihn vom Fahrgast herunter.
Der zunächst unbekannte Täter konnte aufgrund eines DNA-Treffers im Juni 2020 ermittelt werden.
Durch Ihr beherztes und ausgesprochen couragiertes Einschreiten, Herr HUBER, unterbanden Sie den Messerangriff des Täters und verhinderten potenziell schlimmere Verletzungen beim Geschädigten. Herzlichen Dank hierfür!
Herr AKCESME, Tarkan und Herr PORT, Michael
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Auf seinem Nachhauseweg am 9. Januar 2020 wurde ein 14-jähriger Schüler zur Mittagszeit in Augsburg von einem 42-Jährigen grundlos und ohne jegliche Vorbeziehung tätlich angegriffen und geschlagen. Sie, Herr AKCESME und Herr PORT, wurden auf den Vorfall aufmerksam und eilten dem Geschädigten zu Hilfe. Sie drängten den Tatverdächtigen gemeinsam ab und erlitten dabei auch selbst Schläge. Sie, Herr PORT, wurden dabei sogar verletzt.
Der Tatverdächtige flüchtete nach dem Angriff, konnte jedoch, dank Ihrer Mithilfe, rasch identifiziert und festgenommen sowie mittlerweile zu einer Haftstrafe von einem Jahr und sechs Monaten auf Bewährung verurteilt werden.
Durch Ihr beherztes Einschreiten, Herr AKCESME und Herr PORT, verhinderten Sie nicht nur eine schwere Straftat, sondern schützten auch einen jüngeren Mitbürger vor potentiell schlimmeren Verletzungen. Dieses vorbildliche Verhalten verdient höchste Anerkennung! Vielen Dank hierfür!
Herr WEIß, Daniel
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Am 24. August 2019 begab sich ein 49-Jähriger in den Kassenbereich einer Tankstelle in Augsburg und forderte unter Vorhalt eines kleinen Messers die Öffnung der Kasse. Zu dieser Zeit hielten Sie, Herr WEIß, sich im Verkaufsraum auf und kamen der Frau an der Kasse zu Hilfe. Sie packten den Tatverdächtigen an beiden Armen und zogen ihn aus dem Kassenbereich.
Dieser ergriff daraufhin die Flucht auf seinem Fahrrad. Im Rahmen der Fahndung konnte der Tatverdächtige festgenommen werden.
Lieber Herr WEIß, Sie haben in dieser Situation beherzt und couragiert eingegriffen und dadurch die Fortsetzung einer schweren Straftat verhindert. Herzlichen Dank hierfür.
Außernzell (Landkreis Deggendorf)
Herr ZACHER, Manfred und Frau ZACHER, Roswitha
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Am 18. März 2021 befand sich eine 74-Jährige an ihrem Hauptwohnsitz in Baldham und erhielt mehrere sogenannte Call-Center-Anrufe von einem Mann, der sich als Polizist ausgab. Die Geschädigte stellte dem Anrufer eine größere Menge Bargeld an ihrem Zweitwohnsitz in Außernzell in Aussicht. Daraufhin wurde ihr ein vermeintlicher Ermittler angekündigt, der den Schlüssel für den Zweitwohnsitz abholen würde. Einer der Täter holte diesen Schlüssel ab und begab sich mit den beiden anderen Tätern zum Anwesen in Außernzell.
Dies wurde von Ihnen, Frau und Herr ZACHER beobachtet. Sie, Frau ZACHER, riefen sofort die Geschädigte an, um ihr mitzuteilen, dass fremde Personen gerade ihr Anwesen betreten würden. Ihnen wurde jedoch entgegnet, dass es sich hier um Polizeibeamte handeln würde und sie sich daher keine Sorgen machen müssten. Da Ihnen diese Situation dennoch suspekt vorkam, alarmierten Sie, Herr ZACHER, über Notruf die Polizei und machten Lichtbilder vom Fahrzeug und den Tätern.
Dank Ihnen, Frau und Herr ZACHER, konnten die drei Täter, die mittlerweile rechtskräftig zu Haftstrafen verurteilt wurden, festgenommen werden. Sehr wahrscheinlich wurden hierdurch weitere bandenmäßige Betrugsdelikte verhindert. Zudem konnte der Tätergruppierung eine vorangegangene Tat zugeordnet werden. Herzlichen Dank hierfür!
München
Herr PAUL, Philipp, Herr ANIOLA, Krzysztof und Herr GRÖBER, Michael
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Am Abend des 8. Juni 2020 wurde eine 43-jährige Münchnerin von einem ihr unbekannten Mann im östlichen Bereich des Englischen Gartens überfallartig von hinten gepackt und zu Boden gerissen. Der Mann legte sich dabei mit seinem ganzen Körpergewicht auf die Frau. Sie, Herr PAUL, Herr ANIOLA und Herr GRÖBER, wurden auf die Situation aufmerksam und von der Geschädigten um Hilfe gebeten. Der Täter entfernte sich daraufhin, konnte jedoch von Ihnen drei eingeholt und bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten werden.
Etwa eine halbe Stunde zuvor hatte derselbe Mann eine 26-jährige Joggerin an den Oberarmen umklammert, als diese an ihm vorbeilaufen wollte, und gab dabei anstößige Geräusche von sich.
Mittlerweile wurde die Unterbringung des Täters in einem psychiatrischen Krankenhaus angeordnet.
Lieber Herr PAUL, Herr ANIOLA und Herr GRÖBER, durch Ihr vorbildliches Verhalten konnte das 43-jährige Tatopfer vor einer möglichen Vergewaltigung bewahrt werden. Herzlichen Dank!
Frau KRANZBERGER, Getraud
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Ein 55-Jähriger wurde im Mai 2020 von einer ihm unbekannten Frau im Bereich des Ostbahnhofs in München um Geld angesprochen. Er gab ihr daraufhin hilfsbereit einen Geldbetrag von 100 Euro. Im weiteren Verlauf wurde der Geschädigte wiederholt von derselben Frau angesprochen und unter Vorgabe verschiedener Notlagen um Geld gebeten. Als die Frau ihn schließlich sogar um 30.000 Euro für die Behandlung ihrer angeblich schwer erkrankten Mutter bat, schlug dieser jedoch die Bitte aus. Daraufhin bedrohte sie den 55-Jährigen massiv, sollte er ihre Forderungen nicht erfüllen. Aufgrund der Bedrohung händigte der Geschädigte der Beschuldigten, die von einer weiteren Frau begleitet wurde, die 30.000 Euro aus. Die beiden Beschuldigten ließen auch im weiteren Verlauf nicht von dem Geschädigten ab und forderten nun mit weiteren Drohungen wiederholt hohe Geldbeträge, welche der Geschädigte auch übergab. Als der Geschädigte schließlich weitere 40.000 Euro bei seiner örtlichen Bankfiliale abheben wollte, verständigten Sie, Frau KRANZBERGER, als aufmerksame Bankmitarbeiterin, die Polizei. Im Rahmen der Überwachung der vereinbarten Geldübergabe konnten die beiden Beschuldigten auf frischer Tat festgenommen werden. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der Geschädigte bereits 75.000 Euro an die beiden Frauen ausgehändigt.
Die Haupttäterin wurde zwischenzeitlich rechtskräftig zu einer Freiheitsstrafe von 3 Jahren und 4 Monaten verurteilt.
Wären Sie, Frau KRANZBERGER, nicht so aufmerksam gewesen und hätten die Polizei informiert, wäre es mit Sicherheit zu weiteren Geldübergaben gekommen. Herzlichen Dank!
Herr TSORAKLIDIS, Stavros
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In der Nacht des 21. April 2020 befand sich eine 56-Jährige in München auf dem Weg nach Hause. Die Geschädigte war zur Tatzeit auf Krücken angewiesen und schlecht zu Fuß, als sich ihr ein Mann von hinten näherte und ihr ohne Vorwarnung in das Gesicht schlug. Im nächsten Moment entwendete der Täter das Mobiltelefon der Geschädigten aus ihrer Jackentasche und trat nochmals in ihre Richtung.
Sie, Herr TSORAKLIDIS, sind Taxifahrer und befanden sich zufällig in der Nähe. Sie konnten das Geschehen verfolgen und eilten der Frau sofort zu Hilfe. Als Sie den Beschuldigten ansprachen und ihn aufforderten, die Dame in Ruhe zu lassen, wurde Ihnen ebenfalls in das Gesicht geschlagen. Der deutlich alkoholisierte Täter flüchtete zunächst in unbekannte Richtung, wurde jedoch in Tatortnähe festgenommen. Das entwendete Handy trug er bei sich.
Der Täter wurde zwischenzeitlich wegen vorsätzlicher Körperverletzung in zwei Fällen in Tatmehrheit mit Diebstahl zu einer Freiheitsstrafe von 10 Monaten rechtskräftig verurteilt.
Herr TSORAKLIDIS, Ihrem couragierten Eingreifen ist es zu verdanken, dass der Täter von seinem Opfer ablassen musste und diese schwere Straftat rasch geklärt werden konnte. Vielen Dank hierfür!
Herr ACKERMANN, Michael und Herr VODERMAYR, Markus
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Am 27. Oktober 2020 waren Sie, Herr ACKERMANN, zur Mittagszeit beim Joggen in München und vernahmen die Schreie einer Frau. Sie sahen schließlich einen Mann mit einem Gegenstand unter dem Arm über die Straße rennen und eine ältere Dame, die ihm schimpfend hinterherrief. Nachdem die Dame, die mit ihrem Fahrrad unterwegs war, vom Täter zu Fall gebracht worden war, versuchte dieser, deren Handtasche zu entwenden. Die Tasche war im Fahrradkorb verstaut, wobei der Riemen um die Sattelstange gelegt war. Als der Täter erneut an der Handtasche zerrte, riss der Riemen und es gelang ihm, die Tasche in seinen Besitz zu bringen.
Sie, Herr ACKERMANN, forderten den Mann auf, stehen zu bleiben und es gelang Ihnen, ihn kurzfristig festzuhalten. Der Täter riss sich jedoch wieder los und rannte die Straße weiter entlang. Auf Höhe einer Baustelle griffen schließlich auch Sie, Herr VODERMAYR, in das Geschehen ein. Sie hatten die Szene zuvor vom Auto aus beobachtet und sahen den Täter und die beiden Verfolger auf sich zu rennen. Gemeinsam gelang es Ihnen beiden, den Täter zu Boden zu bringen und ihn bis zum Eintreffen der mittlerweile von Herrn ACKERMANN verständigten Polizei festzuhalten.
Der Beschuldigte wurde zwischenzeitlich zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und acht Monaten verurteilt.
Lieber Herr ACKERMANN und HERR VODERMAYR, Sie haben absolut vorbildlich und höchst couragiert gehandelt. Vielen Dank hierfür!
Herr WIEDERGOLD, Alexander, Herr URBAUER, Matthias und Herr STOCKINGER, Florian
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Bei einer Fahrscheinkontrolle im September 2020 in einer Münchener S-Bahn konnte ein 17-Jähriger keine gültige Fahrkarte vorzeigen. Nach einer entsprechenden Beanstandung trat er einer S-Bahn-Kontrolleurin mit Anlauf und voller Wucht mit beschuhtem Fuß in den Bauch. Sie, Herr WIEDERGOLD, Herr URBAUER und Herr STOCKINGER fuhren ebenfalls mit der S-Bahn und zerrten den aggressiven Jugendlichen weg von seinem Opfer und hielten ihn fest, um weitere Tritte gegen die DB-Mitarbeiterin zu verhindern.
Drei unbekannte Jugendliche solidarisierten sich jedoch mit dem Täter und drängten ihn zur Tür, damit er am nächsten S-Bahn-Haltepunkt aussteigen konnte.
Sie, Herr WIEDERGOLD, Herr URBAUER und Herr STOCKINGER zeigten große Zivilcourage, indem sie durch ihre Intervention die Fortsetzung der begangenen Körperverletzung und schwerwiegendere Folgen verhinderten.
Penzberg
Frau PÖSCHL, Annelies, Herr PÖSCHL, Siegfried, Herr PÖSCHL, Korbinian, Herr HERELE, Sebastian, Herr HERELE, Alexander und Herr HERELE, Robert
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Anfang Juni 2021 ereignete sich in Penzberg ein versuchtes Tötungsdelikt. Im Laufe eines Streits zwischen zwei Eheleuten holte der Mann aus der Küche ein Messer mit einer Klingenlänge von 17 cm und stach neun Mal auf seine Ehefrau im Brust-, Arm- und Beinbereich ein. Der Mann wurde daraufhin von den sechs anwesenden Kindern zurückgehalten. Hierdurch konnte sich die Geschädigte schwer verletzt und stark blutend aus der Wohnung flüchten.
Sie, Frau PÖSCHL, Herr Siegfried PÖSCHL und Herr Korbinian PÖSCHL und Sie, Herr Robert HERELE, Herr Sebastian HERELE und Herr Alexander HERELE, waren Nachbarn des Ehepaares und wurden durch den Lärm auf die Situation aufmerksam. Sie holten die Geschädigte und ihre Kinder in Ihren Garten und schirmten sie vor dem Beschuldigten ab. Dieser ließ von der Verfolgung ab und wurde kurz darauf durch die alarmierte Polizeistreife festgenommen.
Der Täter wurde zwischenzeitlich wegen versuchten Totschlags zu einer Freiheitsstrafe von 7,5 Jahren rechtskräftig verurteilt.
Die Geschädigte kam mit zunächst lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus und wurde notoperiert. Nach Aussage der Rechtsmedizin München hätte die Frau ohne ein so beherztes Einschreiten von Ihnen, Familie PÖSCHL und HERELE, wohl nicht überlebt. Ihre Zivilcourage verdient große Anerkennung!
Nordendorf
Frau HARTL, Patricia, Frau HARTL, Rosa und Herr HARTL, Franz
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Am 27. August 2019, zur Mittagszeit, schoss ein offenbar psychisch kranker Tatverdächtiger in Nordendorf mit einer Armbrust Jagdpfeile auf Passanten. Hierbei wurden zwei Personen schwer verletzt. Sie, Familie HARTL, boten den Verletzten unverzüglich Schutz auf Ihrem Anwesen, leisteten Erste Hilfe und verständigten über Notruf die Polizei. Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes wurden die Schwerstverletzten von Ihnen versorgt.
Sie, Frau Patricia HARTL, schilderten der Polizei zudem über einen Zeitraum von 20 Minuten die Handlungen und den Aufenthaltsort des Tatverdächtigen. Zeitgleich warnten Sie weitere Anwohner telefonisch vor der bestehenden Gefahr. Durch Ihre Schilderungen am Notruf leisteten sie einen erheblichen Beitrag zur schnellen Festnahme des Angreifers.
Liebe Frau Patricia HARTL, liebe Frau Rosa HARTL, lieber Herr Franz HARTL, Hut ab vor so viel Courage!
Würzburg
Herr RÜGEMER, Felix, Herr GÖTZ, Christoph, Herr PIECHACZEK, Maximilian und Herr ALKHALAF, Mohammad
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Am Nachmittag des 20. Mai 2021 hatte ein 70-Jähriger bei einer Bank am Barbarossaplatz in Würzburg einen Geldbetrag von 70.000 Euro für einen Wohnmobilkauf abgehoben und diesen in einem Stoffbeutel verpackt. Ein 20-Jähriger entriss dem Rentner nach Verlassen der Bank gewaltsam den Beutel und flüchtete zu Fuß. Sie, Herr RÜGEMER, warteten auf den 70-Jährigen im Fahrzeug, beobachteten den Raub und nahmen unvermittelt zu Fuß die Verfolgung auf. Auch Sie, Herr ALKHALAF und Herr GÖTZ, hatten den Vorfall beobachtet und beteiligten sich an der Verfolgung. Sie, Herr PIECHACZEK, bemerkten die Verfolgung in der nahen Bahnhofstraße und hielten den flüchtenden Täter fest, bis dieser von Herrn RÜGEMER und Herrn ALKHALAF zu Boden gebracht und bis zum Eintreffen der von Herrn GÖTZ verständigten Polizei festgehalten werden konnte.
Beim Entreißen des Stoffbeutels erlitt der Geschädigte Verletzungen an Hand, Knie und Rücken.
Lieber Herr RÜGEMER, Herr GÖTZ, HERR PECHACZEK und Herr ALKHALAF, Ihr Verhalten war höchst vorbildlich. Dank Ihnen konnte dem Geschädigten sein Vermögen wieder ausgehändigt und der Täter zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt werden.