Herrmann beim 25. Verbandstag des Bayerischen Fußballverbands

München, 04.05.2018

Bayerns Innen- und Sportminister Joachim Herrmann beim 25. Verbandstag des Bayerischen Fußballverbands: Riesige Integrationsleistung der mehr als 4.600 Fußballvereine mit 1,6 Millionen Mitgliedern - Unterstützung durch den Freistaat massiv gestiegen - Hooligans sollen für Kosten von Polizeieinsätzen zahlen

+++ Bayerns Innen- und Sportminister Joachim Herrmann hat beim 25. Verbandstag des Bayerischen Fußballverbands (BFV) in Bad Gögging die riesige Integrationsleistung der Ehrenamtlichen in den bayerischen Sportvereinen, insbesondere beim BFV mit seinen 4600 Vereinen und 1,6 Millionen Mitgliedern, gewürdigt: "Nirgends funktioniert Integration so unbeschwert wie beim Sport – hier spielen Sprache, Alter, Geschlecht, Hautfarbe, Religion und Herkunft keine Rolle. Der Sport wirkt als gesellschaftliche Klammer und bewegt sprichwörtlich die Bevölkerung." Er könne aber seine integrative Kraft nur entfalten, so Herrmann, wenn es ehrenamtlich engagierte Personen in den Vereinen gibt, die mit Herzblut ans Werk gehen. Der bayerische Sportminister verband deshalb seinen Dank an alle Ehrenamtlichen mit einem Bekenntnis zur kräftigen Unterstützung des Freistaats für den in Vereinen und Verbänden organisierten Sport. Herrmann: "Seit ich im Herbst 2013 die Zuständigkeit für den Sport übernommen habe, sind in den gesamten Sport in Bayern mehr als 300 Millionen Euro Staatsmittel geflossen.“ +++

Zugleich seien die verfügbaren regulären Sportfördermittel stetig gestiegen – von rund 45 Millionen Euro 2013 auf fast 57 Millionen Euro in 2018 – „das sind stolze 25 Prozent Zuwachs". Allein der Bayerische Fußballverband habe in den letzten drei Jahren mehr als 3,6 Millionen Euro erhalten. Hinzu kämen noch die staatlichen Mittel, die direkt an die Sportvereine vergeben werden: "Ihnen haben wir letztes Jahr für die Förderung des Sportbetriebs über die sogenannte Vereinspauschale rund 18,6 Millionen Euro zur Verfügung gestellt."

Herrmann hob auch die Förderung des Ehrenamts hervor. Die Bayerische Ehrenamtskarte sei eine wahre Erfolgsgeschichte: "Seit 2011 wurden rund 140.000 Ehrenamtskarten ausgegeben und mehr als 90 Prozent der bayerischen Landkreise und Städte haben sie zwischenzeitlich eingeführt." Der Freistaat arbeite darüber hinaus ständig daran, die Vereinsbesteuerung zu vereinfachen. So konnte zuletzt die Erhöhung der Steuerfreibeträge für die Einnahmen aus ehrenamtlichen Tätigkeiten durchgesetzt werden. Die sogenannte Ehrenamtspauschale ist von 500 auf 720 Euro und der Übungsleiterfreibetrag von 2.000 auf 2.400 Euro angehoben worden. Herrmann: "Wir werden diesen Weg auch in Zukunft konsequent weitergehen – denn Bayern ist nicht umsonst Ehrenamtsland."

Herrmann lehnte in seiner Rede vor den Delegierten des Bayerischen Fußballverbands, dem größten der 21 Landesverbände im Deutschen Fußballbund, Kostenerhebungen für Polizeieinsätze bei Fußballspielen erneut klar ab. Polizeieinsätze fänden in der Regel im öffentlichen Umfeld zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und Ordnung statt. Herrmann wörtlich: "Diese Aufgabe liegt klar beim Staat. Randalieren beispielsweise Gastfans in der Innenstadt, kann dafür doch nicht der Heimatverein verantwortlich und kostenpflichtig gemacht werden." Sinnvoll sei vielmehr eine Änderung des Polizeiaufgabengesetzes, wie von der Staatsregierung geplant: "Nach unserem Gesetzentwurf können von Gewalttätern, gegen die unsere Polizei vorgeht, künftig die Kosten des Polizeieinsatzes verlangt werden."