Eck zur Modedroge Crystal in Bayern

München, 15.11.2017

Bayerns Innenstaatssekretär Gerhard Eck zur Modedroge Crystal in Bayern: Weiterhin hochgefährlich mit mehreren Todesfällen - 40 Prozent mehr Crystal sichergestellt - Fallzahlen etwa auf Vorjahresniveau - Hoher Fahndungs- und Ermittlungsdruck - Neue Präventionsmaßnahmen

+++ Die Ausbreitung der Modedroge 'Crystal', die zu den Metamphetaminen gehört und vorwiegend aus tschechischen Drogenlaboren stammt, ist in Bayern noch nicht eingedämmt. Das geht aus dem heutigen Bericht von Bayerns Innenstaatssekretär Gerhard Eck im Innenausschuss des Bayerischen Landtags hervor. "Nach unseren vorläufigen Auswertungen liegen die Fallzahlen 'Crystal' in den ersten neun Monaten 2017 in Bayern zwar in etwa auf Vorjahresniveau", erklärte Eck. "Die Polizei hat aber mit rund 3,7 Kilogramm deutlich mehr Crystal sichergestellt, als im Vorjahreszeitraum mit rund 2,6 Kilogramm." Die Konsumeinheit liege zwischen 5 und 25 Milligramm. Unter anderem gelang der Coburger Kriminalpolizei im September die Festnahme eines Drogenschmugglers mit 1,2 Kilogramm Crystal. Besonders erschreckend sind laut Eck die fatalen gesundheitlichen Auswirkungen des Crystalkonsums. Von Januar bis einschließlich September 2017 gehen nachweislich zehn Rauschgifttodesfälle auf Metamfetamin als Todesursache zurück, bei vier weiteren Todesfällen liegt zumindest ein dahingehender Verdacht nahe. Für den bayerischen Innenstaatssekretär ist klar: "Crystal ist eine hochgefährliche Killerdroge mit großem Suchtpotential!" Eck setzt deshalb in den kommenden Monaten auf einen hohen Fahndungs- und Ermittlungsdruck der Polizei sowie auf neue Präventionsmaßnahmen. +++  

Wie der Staatssekretär erläuterte, gehen Drogenfahndungsexperten davon aus, dass weiterhin große Mengen an Crystal im Umlauf sind. Außerdem schließen sich offenbar immer mehr Konsumenten und Kleindealer zu 'Einkaufsgemeinschaften' zusammen, um gemeinsam zum Crystal-Erwerb nach Tschechien zu fahren. "Umso wichtiger sind unsere intensiven Schleierfahndungskontrollen vor allem im grenznahen Raum in enger Zusammenarbeit mit der Bundespolizei und dem Zoll", betonte der Staatssekretär. "Auch die bereits seit Jahren praktizierte intensive und vertrauensvolle Kooperation mit den tschechischen Behörden ist unverzichtbar, beispielsweise im Gemeinsamen Zentrum Schwandorf-Petrovice, bei gemeinsamen Streifen oder auch im Bereich der Prävention." Positiv entwickelt habe sich auch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit den Justizbehörden beider Länder. "Unser gemeinsames Ziel ist, das skrupellose Crystal-Geschäft nachhaltig einzudämmen und auch die Hintermänner hinter Schloss und Riegel zu bringen", brachte es Eck auf den Punkt.

Einen ganz besonders wichtigen Stellenwert hat Eck zufolge die Prävention. "Vielen ist gar nicht bewusst, wie verheerend und zerstörerisch sich Crystal auf den Organismus auswirkt", so der Staatssekretär. Neben den Präventionsangeboten der Bayerischen Polizei gebe es eine Vielzahl von Hilfsangeboten und Suchtberatungsstellen wie beispielsweise das Projekt 'Mindzone – sauber  drauf' oder die Präventionsstelle 'Need NO Speed'. Ganz neu ist nach Ecks Worten die bayernweite Präventionskampagne 'Mein falscher Freund – Crystal Meth', die am
8. November 2017 von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und Gesundheitsministerin Melanie Huml gestartet wurde. Im Mittelpunkt steht ein aufrüttelnder Kino-Trailer, der seit 9. November in vielen Kinos in Bayern läuft. Außerdem gibt es unter www.mein-falscher-freund.de eine neue Kampagnen-Homepage, auf der neben dem Kino-Trailer weitere Videospots sowie viele zusätzliche Informationen zur hochgefährlichen Modedroge 'Crystal' und zu Beratungs- und Hilfsangeboten  abrufbar sind. Hauptzielgruppe sind 18- bis 45-jährige potentiell gefährdete Menschen, Crystal-Konsumenten und deren soziales Umfeld.