Ruhestandsbeamte zur Unterstützung von Asyl-Sachbearbeitern

München, 18.08.2015

Bayerns Innenministerium bittet rund 2600 Pensionisten um Unterstützung bei der Bewältigung des Zustroms von Asylbewerbern - Innenminister Joachim Herrmann: Regierungen brauchen verwaltungserfahrenes Personal für die Ersterfassung

+++ Das bayerische Innenministerium hat in einem Rundschreiben 2651 pensionierte Beamte um Unterstützung bei der Bewältigung des Zustroms von Asylbewerbern gebeten. In dem Schreiben heißt es: "Die Regierungen benötigen für die Ersterfassung der Flüchtlinge dringend verwaltungserfahrenes Personal aus unserem gesamten Geschäftsbereich.“ Bayerns Innenminister Joachim Herrmann begründet dies mit der außergewöhnlichen Situation: "Die Entwicklung des Zugangs von Asylbewerbern nach Deutschland und Bayern ist dramatisch. Trotz Einsatz aller verfügbaren Kapazitäten sind die für die Erstaufnahme zuständigen Regierungen kaum noch in der Lage, die verwaltungsmäßige Erstregistrierung zeitgerecht zu bewältigen." Deshalb seien nun auch außergewöhnliche Maßnahmen notwendig, um den aktuellen und stetig ansteigenden Arbeitsdruck für die Mitarbeiter der Bezirksregierungen zu mindern. +++

Das Ministerium hat neben 2111 Polizeibeamten im Ruhestand auch 369 ehemalige Mitarbeiter aus der Allgemeinen Inneren Verwaltung und 171 Ruhestandsbeamte aus der Obersten Baubehörde angeschrieben. Im Wesentlichen geht es darum, die ankommenden Asylbewerber mit der elektronischen Datenverarbeitung zu erfassen, um die Voraussetzung für die Weiterverteilung auch auf andere Bundesländer zu schaffen. Die ehemaligen Beamten erhalten einen Arbeitsvertrag, in dem entsprechende Hinzuverdienstmöglichkeiten geregelt sind. Die Bezahlung orientiert sich am Tarifvertrag der Länder.