Herrmann trifft neuen tschechischen Innenminister Chovanec

München, 30.04.2014

Enger Schulterschluss mit Tschechien bei der Crystal-Bekämpfung - Bayerns Innenminister Joachim Herrmann nach erstem Treffen mit tschechischem Innenminister Milan Chovanec - Noch engere Zusammenarbeit beider Polizeien, mehr Kontrollen und besserer Informationsaustausch

+++ Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat sein erstes Treffen mit dem neuen tschechischen Innenminister Milan Chovanec heute im tschechischem Kostelec als sehr konstruktiv bezeichnet. "Es gibt einen engen Schulterschluss mit der tschechischen Regierung, noch konsequenter gegen die grenzüberschreitende Kriminalität und insbesondere Drogenkriminalität vorzugehen", zog Herrmann als Fazit. "Die Bayerische Polizei wird daher die enge Zusammenarbeit mit der tschechischen Polizei vor allem bei der Bekämpfung der gefährlichen Modedroge 'Crystal' noch weiter ausbauen." Als Beispiele nannte Herrmann mehr gemeinsame Kontrollaktionen auf den sogenannten 'Asia-Märkten' und einen besseren Informationsaustausch wie beispielsweise bei DNA-Profilen oder Fahrzeugregisterdaten. Auf Herrmanns Drängen hin hat Chovanec auch zugesichert, im tschechischem Grenzgebiet die verdachtsunabhängigen Kontrollen nach dem Vorbild der erfolgreichen bayerischen Schleierfahndung deutlich zu verstärken. "Gleichzeitig habe ich mich mit Nachdruck dafür eingesetzt, dass Tschechien den dortigen Drogenküchen konsequent den Garaus macht", betonte Herrmann vor dem Hintergrund der Drogenwelle, die derzeit von Tschechien nach Bayern schwappt. +++ 

Schwankte die Sicherstellungsmenge der Droge 'Crystal' in Bayern von 2004 bis 2009 zwischen zwei und vier Kilogramm, gingen die Zahlen laut Herrmann seit 2010 "sprichwörtlich durch die Decke": Von rund fünf Kilogramm (2010) auf rund 36 Kilogramm (2013) sichergestelltem Crystal. Der bayerische Innenminister hat daher bereits 2012 ein bayernweites Bekämpfungskonzept in Kraft gesetzt, das die Fahndungs- und Ermittlungsarbeit sowie die Zusammenarbeit mit dem Zoll, der Bundespolizei sowie mit den tschechischen Sicherheitsbehörden intensiviert. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehört die Verstärkung der bayerischen Schleierfahndung auf überörtlichen Straßen und vor allem in Ostbayern, auch mit modernster Fahndungstechnik. Eine ebenfalls große Rolle spielt für Herrmann das Gemeinsame Zentrum der Polizei- und Zollzusammenarbeit in Petrovice-Schwandorf, das derzeit von einem Beamten der Bayerischen Polizei koordiniert wird. Das Gemeinsame Zentrum unterstützt die Sicherheitsbehörden insbesondere bei kriminalpolizeilichen Ermittlungsmaßnahmen und Rechtshilfeersuchen der Justiz. "Wir unternehmen alles, die kriminellen Bänden hinter Schloss und Riegel zu bringen und den Drogensumpf gemeinsam mit Tschechien auszutrocknen", brachte es Herrmann auf den Punkt.