Jubiläum Prüfingenieure für Baustatik

München, 28.06.2013

Innenminister Joachim Herrmann zum Jubiläum der Vereinigung der Prüfingenieure und der Bewertungs- und Verrechnungsstelle der Prüfsachverständigen: "Innovative Bau- und Infrastrukturprojekte sichern hohe Lebensqualität der Menschen in Bayern - Wir bauen gemeinsam die Zukunft unseres Landes"

+++ "Die Bau- und Infrastrukturprojekte, die wir heute realisieren und fördern, müssen ihrer Zeit voraus sein. So sichern wir die hohe Lebensqualität der Menschen in Bayern auch für kommende Generationen. Die Prüfingenieure für Standsicherheit sind uns dabei kompetente, zuverlässige und unverzichtbare Partner. Gemeinsam bauen wir die Zukunft unseres Landes", sagte Innenminister Joachim Herrmann anlässlich des gemeinsamen Jubiläums '50 Jahre Vereinigung der Prüfingenieure für Baustatik in Bayern e.V. und 15 Jahre Bewertungs- und Verrechnungsstelle der Prüfsachverständigen für Bayern GmbH. +++

Da der Staat allein nicht mehr alles selbst leisten kann, werden staatliche Aufgaben, wo möglich und sinnvoll, privatisiert und auf besonders qualifizierte Fachleute übertragen. So habe sich der Staat im Baurecht teilweise aus der präventiven bauaufsichtlichen Prüfung zurückgezogen. Gleichfalls sei die Staatsregierung im Rahmen ihrer Mittelstandspolitik bestrebt, die freien Berufe bei der Erledigung notwendiger Aufgaben zu beteiligen. Mit Ausnahme von Sonderbauten wurde die Prüfung der Standsicherheitsnachweise baulicher Anlagen 1998 aus der hoheitlichen Bauaufsicht entlassen und privaten Prüfsachverständigen zugewiesen. "Dies war nur möglich, weil wir uns auf die fachliche Kompetenz und die berufsständische Integrität unserer Prüfingenieure verlassen konnten. Das ist eine unabdingbare Voraussetzung für den Erfolg der Privatisierung", so Herrmann.

Privatisierung bedeutet für Herrmann allerdings nicht, dass diese Leistungen Gegenstand von Preisverhandlungen werden dürfen. Herrmann: "Leistungen und Sicherheit haben ihren Preis – Stundensätze sind hier nicht verhandelbar." Deshalb war für Herrmann die Einrichtung der Bewertungs- und Verrechnungsstelle der Prüfsachverständigen in Bayern ein wichtiger Meilenstein. Sie sei zur Neutralität gegenüber Bauherrn und Sachverständigen verpflichtet und sorge für die einheitliche Bewertung der Leistungen.

Innovationen gehören für Herrmann zu den Garanten einer stabilen und erfolgreichen Bautätigkeit. Da sich technische Innovationen erfahrungsgemäß außerhalb des bautechnischen Regelwerks bewegten, biete das Bauordnungsrecht mit der 'Zustimmung im Einzelfall' die Möglichkeit, innovative bautechnische und architektonische Ideen in die Praxis umzusetzen, ohne dabei die erforderliche Gefahrenvorsorge außer Acht zu lassen. Für den Innenminister sprechen die große Anzahl und die Vielfalt der Zustimmungen im Einzelfall der Obersten Baubehörde dafür, dass Bayern ein innovatives Land ist. Als Beispiele nannte Herrmann spektakuläre Projekte wie die eindrucksvolle Membrankonstruktion des München Airport Centers und die imponierenden Stahl-Glas-Fassaden der BMW-Welt in München. Herrmann: "Bei solchen Vorhaben ist neben besonders fähigen Tragwerksplanern auch die Kompetenz der Prüfingenieure gefragt. Sie üben eine Doppelrolle aus – einerseits als Tragwerksplaner und andererseits als Prüfer im behördlichen Auftrag. So sind sie bei technischen und wirtschaftlichen Entwicklungen im Bauwesen ständig an vorderster Front." Diese Erfahrungen seien auch in nationalen und europäischen Gremien gefragt.

Aber auch bei staatlichen Hochbauprojekten und bei Brücken- und Tunnelbauwerken der Bayerischen Straßenbauverwaltung seien die Prüfingenieure gefragt, sowohl in ihrer Funktion als Prüfingenieur als auch als Tragwerksplaner. Denn die Anwendung neuer Bauverfahren oder Baustoffe – auch mit dem Ziel, Bau- und Erhaltungskosten zu senken – fordere gerade von den Prüfingenieuren Verantwortungsbewusstsein und viel Erfahrung.