Herrmann übergibt neben Bundesinnenministerin Faeser Stab an die baden-württembergische Kultus-, Jugend- und Sportministerin Theresa Schopper, im Hintergrund Skisprungschanze von Oberstdorf
© Bayerisches Innenministerium/Dominik Berchtold

Oberst­dorf: Bayern übergibt Vorsitz der Sport­minister­konferenz an Baden-Württemberg

Oberstdorf, 29. Dezember 2024 (stmi). Bayerns Innen- und Sportminister Joachim Herrmann hat heute am Rande des Auftaktspringens der Vierschanzentournee in Oberstdorf turnusgemäß nach zwei Jahren den Vorsitz der Sportministerkonferenz (SMK) an die baden-württembergische Kultus-, Jugend- und Sportministerin Theresa Schopper übergeben.

Sportministerkonferenz: Bayern übergibt Vorsitz weiter an Baden-Württemberg

Herrmann zog eine positive Bilanz zu den zwei Jahren SMK-Vorsitz: „Wir haben viele wichtige sportpolitische Themen behandelt und vorangebracht.“ Der deutsche Sport stehe aber weiterhin vor großen Herausforderungen. „Vor allem das Mitte Dezember gescheiterte Sportfördergesetz war ein herber Rückschlag für unsere Sportlandschaft.“ Dass die Unionsfraktion den von der Bundesregierung verkorksten Entwurf abgelehnt habe, sei nach Herrmanns Worten „absolut richtig und alternativlos“ gewesen. Leider habe die Bundesregierung die einstimmig beschlossenen Einwände aller Landessportminister nicht berücksichtigt. „Nach der Bundestagswahl muss die neue Bundesregierung schnellstmöglich einen neuen Anlauf unternehmen“, forderte Herrmann.

Herrmann fordert optimale Trainings- und Umfeldbedingungen für Spitzensport

Ungenügend für Herrmann waren die Eckpunkte im Gesetzentwurf der derzeitigen Bundesregierung, um optimale Trainings- und Umfeldbedingungen für Spitzensport zu ermöglichen. „Im Wesentlichen hätten die Länder und Kommunen die Finanzierungslasten tragen sollen, obwohl das in der Finanzierungszuständigkeit des Bundes liegt“, so der Sportminister. „In der SMK waren wir uns einig, dass der Bund mit jährlichen Investitionszuschüssen von 18 Millionen Euro seiner Verantwortung im Bereich der Investitionen in die Spitzensportinfrastruktur nicht annähernd nachkommt. Wir brauchen deutlich mehr Geld vom Bund!“

Olympische und Paralympische Spiele in Deutschland wären riesige Chance

Als weiteres Top-Thema für den deutschen Sport im Jahre 2025 bezeichnete Herrmann die Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele. „Die SMK hat sich in ihrer letzten Sitzung im November geschlossen hinter eine Bewerbung gestellt. Olympische und Paralympische Spiele in Deutschland wären für die Spitzensportler und auch für den Breitensport sowie für Infrastruktur, Wirtschaft und Gesellschaft eine riesige Chance.“

Dafür brauche es ein tragfähiges Konzept, das auf einen breiten Rückhalt in der Gesellschaft stoße. „Vor allem müssen wir bei einer Olympiabewerbung die Bevölkerung von Anfang an mitnehmen“, so Herrmann. Wichtig seien vor allem die Nachhaltigkeit und der Nutzen über die Olympischen und Paralympischen Spiele hinaus, zum Beispiel durch mehr Wohnraum, Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur und der Inklusion sowie kräftige Impulse für eine sporttreibende Gesellschaft. „Der Freistaat Bayern wird eine deutsche Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele mit Nachdruck vorantreiben“, kündigte Herrmann an.