Auf dem Bild ist die Podiumsdiskussion anlässlich der 4. Verkehrssicherheitskonferenz in Nürnberg zu sehen. In der Mitte des Podiums sitzt Innenminister Joachim Herrmann.
© Bayerisches Innenministerium/Giulia Ianicelli

Verkehrssicherheitskonferenz: Herrmann setzt sich für mehr Radverkehrssicherheit ein

München, 31. Oktober 2024 (stmi). Bayerns Innenminister Joachim Herrmann setzt sich für mehr Radverkehrssicherheit im Freistaat sein. Unter dem Motto 'Sicher unterwegs mit dem Fahrrad' hat er zur 4. Verkehrssicherheitskonferenz zum Verkehrssicherheitsprogramm 2030 'Bayern mobil – Sicher ans Ziel' in Nürnberg geladen. Der Innenminister machte deutlich, dass die Radunfall-Statistik nicht zufriedenstellend ist: „Es passieren immer noch viel zu viele schwere Radlunfälle, teils mit verheerenden Folgen für die Unfallopfer.“ Immer mehr Menschen seien auf Bayerns Straßen unterwegs und die Verkehrsdichte nehme zu. Zudem gewinne der Radverkehr als umweltfreundliche Alternative erheblich an Bedeutung, vor allem in städtischen Bereichen. „Die gegenseitige Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer ist wichtiger denn je“, betonte Herrmann. „Gerade Auto- und Lkw-Fahrer haben eine große Verantwortung gegenüber schwächeren Verkehrsteilnehmern wie Radlfahrer.“

Herrmann appelliert zur stärkeren gegenseitigen Rücksichtnahme

Der Innenminister diskutierte heute mit Verkehrsexperten verschiedene Ansätze für mehr Sicherheit beim Radfahren. „Wir waren uns einig, dass wir alle gemeinsam an vielen verschiedenen Stellen ansetzen müssen, um das Radlfahren noch sicherer zu machen“, fasste Herrmann zusammen. „Dazu gehört vor allem erheblich mehr gegenseitige Rücksichtnahme unter allen Verkehrsteilnehmern.“

Fahrradstreifen der Bayerischen Polizei: Probates Mittel gegen Verkehrsrowdys

Herrmann machte deutlich, dass die Bayerische Polizei verstärkt mit konsequenten Kontrollen nachhelfen werde, wo die gegenseitige Rücksichtnahme nicht funktioniert: „Besonders im Fokus sind sowohl rücksichtlose Auto- und Lkw-Fahrer, als auch Radlrowdys!“ Als ein sehr probates Mittel bezeichnete Herrmann die speziellen Fahrradstreifen bei der Bayerischen Polizei. Mittlerweile sind bayernweit mehr als 800 Polizisten auf Fahrradstreife unterwegs, laut Herrmann sollen es noch mehr werden.

Bis 2030: 1.500 Kilometer zusätzliche neue Radwege

Nach Herrmanns Worten ebenfalls sehr wichtig: „Wir unterstützen gemeinsam mit dem Verkehrsministerium den engen Austausch zwischen den Fahrradverbänden wie unter anderem dem ADFC, der Polizei und den Kommunen, insbesondere zur Entschärfung möglicher Gefahrenstellen und zur Ausgestaltung von Radwegen.“ Bis 2030 sollen gemeinsam mit den Kommunen insgesamt 1.500 zusätzliche Kilometer neue Radwege gebaut werden. Jährlich investiert der Freistaat Bayern rund 50 Millionen Euro in den Bau und Erhalt von Radwegen an Bundes- und Staatsstraßen. 2024 stehen inklusive Bundesmitteln zusätzlich rund 57 Millionen Euro für den Radverkehr zur Verfügung.

Zahl der Radunfälle deutlich angestiegen

Die Zahl der Radunfälle in Bayern ist in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen, 2023 verglichen mit 2015 um gut ein Viertel (2015: 15.405, 2023: 19.455). 2023 wurden 18.145 Radfahrer verletzt (2015: 14.039) und 85 Radfahrer getötet (2015: 81). Im vergangenen Jahr war die höchste Zahl an getöteten Radfahrern seit 2009 (97) zu beklagen.