Enthüllung des Straßenschildes Franz Xaver Schweyer Straße
© Sebastian Widmann

Mutige Kämpfer gegen den aufkommenden Nationalsozialismus: Herrmann ehrt Schweyer und Stützel

München, 21. September 2021 (stmi). Aufrechte Streiter für Demokratie, Recht und Menschlichkeit, die den Wahn des Nationalsozialismus bereits sehr früh erkannt hatten – das waren für Innenminister Joachim Herrmann die beiden ehemaligen bayerischen Innenminister Dr. Franz Xaver Schweyer und Dr. Karl Stützel. Bei einer Gedenkveranstaltung erinnerte Herrmann mit der Einweihung eines Straßenschildes mit der Aufschrift „Franz Xaver Schweyer Straße“ und der Enthüllung einer Gedenktafel im Innenministerium an die beiden mutigen ehemaligen Innenminister. 

Leuchtende Vorbilder für Freiheit und Courage

Auf den Tag genau vor 100 Jahren – am 21. September 1921 – wurde Franz Xaver Schweyer Innenminister des Freistaats Bayern. Schweyer und ab 1924 sein Amtsnachfolger Karl Stützel gingen vehement gegen den aufkommenden Nationalsozialismus vor. Herrmann würdigte seine Amtsvorgänger im Beisein von Angehörigen der Familien Schweyer und Stützel als leuchtende Vorbilder für Freiheit und Courage: „Es ist eine Frage historischer Gerechtigkeit, dass wir ihnen nun die Würdigung zu Teil werden lassen, die ihr heldenhafter Widerstand gegen die NS-Barbarei verdient.“

Dieser Widerstand gegen Unrecht, Gewalt und Menschenverachtung sei auch ein unmissverständ­licher Auftrag und eine klare Verpflich­tung für Gegenwart und Zukunft, sagte Herrmann. Denn Hass, Verrohung und Gewaltbe­reitschaft nähmen leider auch in unseren Tagen zu. Der Mut der beiden ehemaligen Innenminister und ihr unerschütter­licher Glaube an das Wahre und Gute blieben unver­ges­sen: „Damit sind sie Vor­bilder für uns alle – leuchtende Vorbilder, Miss­stände beim Namen zu nennen und dort entschieden einzutreten, wo Freiheit, Demokratie und Menschenwürde mit Füßen getreten werden.“

Überwachung von Extremismus

Dr. Karl Stützel, der vehement mit Rede-, Uniform- und Aufzugsverboten und sogar dem Versuch, Hitler abzuschieben, gegen die Nazis vorzugehen versuchte, richtete im Innenministerium und bei der Polizei Ein­heiten zur Re­­gis­trierung und Überwa­chung von politi­schem Extremismus ein. Herrmann: „Damit kann er als geis­tiger „Vater des Ver­fas­sungs­schut­zes“ ge­sehen wer­den.“

Die Benennung der Franz-Xaver-Schweyer-Straße und die Enthüllung einer Gedenktafel fügen sich in eine Reihe verschiedener Initiativen ein, um das Andenken an die beiden heraus­ragenden Politiker der Bayerischen Volkspartei zu stärken und zu bewahren. Auf An­regung Herrmanns ist bereits im De­zem­ber 2017 in München der Platz an der Kreu­zung Elisen-/Luisen­stra­ße in Karl-Stüt­zel-Platz be­nannt worden.

Herrmann dankte der Stadt München, die durch die Kommunalreferentin Kristina Frank vertreten war, dass mit der Benennung der Franz-Xaver-Schweyer-Straße zwischen Innen- und Finanzministerium nun auch dem Vorgänger von Dr. Karl Stützel die­selbe Ehre zu Teil wurde: „Der neue Straßenname wird mich und meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stets an den Widerstand aus dem Bayerischen Innenministerium im düs­tersten Kapitel unserer Geschichte erinnern.“