Orden und Ehrenzeichen: Ehrungen für vorbildliches Engagement in der Gesellschaft
In Anerkennung ihrer außergewöhnlichen Verdienste um das Gemeinwohl und ihr vorbildhaftes Engagement überreichten Innenminister Joachim Herrmann und Innenstaatssekretär Sandro Kirchner verschiedene Auszeichnungen:
- Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
- das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste im Ehrenamt
Die Geehrten haben sich durch ihr herausragendes bürgerschaftliches Engagement weit über das Übliche hinaus für ihre Mitmenschen und das Gemeinwohl eingesetzt. Sie leisteten wertvolle Arbeit zum Wohle ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger.
26. April 2024 in Erlangen und Würzburg
Innen- und Kommunalminister Joachim Herrmann und Innenstaatssekretär Sandro Kirchner haben das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten sowie das Bundesverdienstkreuz am Bande an Persönlichkeiten aus Mittelfranken und Unterfranken ausgehändigt.
Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten
Friedegard Bohm-Gedeon
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Friedegard Bohm-Gedeon. Sie engagiert sich für Familien und Bedürftige im Diakonischen Zentrum und war darüber hinaus 19 Jahre im Kirchenvorstand der Johanneskirche aktiv. Zudem organisiert sie den Frauentreff und Seniorennachmittage in der Kirchengemeinde.
Günter Friedel
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Günter Friedel. Seit zwei Jahrzehnten ist er Mitglied des Gemeindebrief-Teams, das den Gemeindebrief "KONTAKT" in zehn Ausgaben pro Jahr veröffentlicht.
Gertrud Grün
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Gertrud Grün. Sie ist im Seniorenclub der Kirchengemeinde aktiv und hilft bei der Organisation von Vorträgen, Gymnastikstunden oder Ausflügen, die der Club anbietet.
Martha Keßler
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Martha Keßler. Die ehemalige Leiterin des Seniorenclubs der Kirchengemeinde engagiert sich seit 1973 im Club und hilft noch immer bei der Programmgestaltung. Zudem war sie lange Jahre als "Nähdame" für die Bewohner des Bodelschwingh-Hauses tätig und nimmt noch heute Näharbeiten für Alleinstehende an.
Dr. Hanspeter Kubin
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Dr. Hanspeter Kubin. Von 2000 bis 2006 engagierte er sich im Kirchenvorstand und hatte anschließend bis 2020 die Leitung der Bibelwerkstatt der Kirchengemeinde Johanneskirche inne. Bis heute ist er in der Kirchengemeinde aktiv.
Hartmut-Werner Niehoegen
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Hartmut-Werner Niehoegen. Er engagiert sich seit mehr als zwei Jahrzehnten im Gemeindeverein der Kirchengemeinde, der von grundlegender Bedeutung für die Jugendarbeit der Gemeinde ist.
Uwe Schatz
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Uwe Schatz. Seit 2000 ist er in der Kirchengemeinde aktiv und war 18 Jahre lang ehrenamtliches Mitglied des Kirchenvorstands. Noch immer trägt er das Mittwochsgebet, ist im Männerkreis aktiv und leistet Mesnerdienste.
Das Ehepaar Sabine und Ralf Weiß
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Das Ehepaar Sabine und Ralf Weiß. Sabine Weiß bringt sich bei der Gestaltung des Weltgebetstags in der Kirchengemeinde ein und kümmert sich darüber hinaus um Angelegenheiten des Kindergartens. Ralf Weiß widmet sich ehrenamtlich der Gestaltung und Pflege der Internetpräsenz der Kirchengemeinde.
Das Ehepaar Annita und Ernst Klimek aus Herzogenaurach
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Das Ehepaar Annita und Ernst Klimek. Sie haben das Hilfsprojekt "Zubza – Zeichen unserer Bereitschaft zum Anpacken" für das Dorf Zubza in Nagaland in Indien ins Leben gerufen, das mittlerweile 40 Hilfsprojekte für das Dorf realisiert und mehr als 180.000 Euro an Spendengeldern gesammelt hat.
Verdienstkreuz am Bande
Dr. Monika Berwanger aus Würzburg
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Dr. Monika Berwanger aus Würzburg. Als Lehrbeauftragte an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg bietet sie Lehrveranstaltungen zu den Themen „Sprachwissenschaftliche Übungen, Hebräische Lektüre“ sowie „Bibelkunde des Alten und Neuen Testaments“ an und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum gegenseitigen Kennenlernen und Verstehen verschiedener Kulturen und Religionen. Zudem hat sie einen interreligiösen Gesprächskreis gegründet und setzt sich für die Integration Geflüchteter ein.
Dr. Dieter Aufderhaar aus Randersacker
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Dr. Dieter Aufderhaar aus Randersacker. Seit über drei Jahrzehnten engagiert er sich im Bereich der Verkehrswacht, unter anderem von 2009 bis 2021 als erster Vorsitzender der "Verkehrswacht Würzburg e.V." In dieser Zeit hat er mit großem Erfolg Fortbildungsveranstaltungen für Richterinnen und Richter, Staatsanwältinnen und Staatsanwälte sowie für Rechtsreferendarinnen und Rechtsreferendare organisiert und durchgeführt und sich um die Sponsorenpflege und den Kontakt mit den regionalen Medien gekümmert.
Arno Schmitt aus Lohr am Main
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Arno Schmitt aus Lohr am Main. Er übte zahlreiche Ehrenämter bei der IHK Würzburg-Schweinfurt aus und war unter anderem Vorsitzender des Berufsbildungsausschusses. 2014 machte er sich für eine Schüler- und Jugendwerkstatt stark, die Heranwachsenden dabei helfen sollte, ihre eigenen Fähigkeiten zu entdecken. Die Trägerschaft hierfür hat mittlerweile die „Lebenshilfe Main-Spessart e. V.“ übernommen, deren Vorsitzender Schmitt bis 2020 war.
22. März 2024 in Erlangen
Innen- und Kommunalminister Joachim Herrmann hat in Erlangen das Bundesverdienstkreuz am Bande und das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten an Persönlichkeiten aus Mittelfranken ausgehändigt.
Verdienstkreuz am Bande
Dierk Neugebauer aus Wendelstein
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Lieber Herr Neugebauer,
durch Ihren unentwegten Einsatz im Bereich der Gesundheit haben Sie sich in beispielhafter Art und Weise verdient gemacht.
Neben Ihrer beruflichen Tätigkeit als Geschäftsführer bei Novartis Pharma Deutschland sowie aktuell als Vice President Market Access bei Bristol-Myers Squibb übernahmen Sie von 2008 bis zum Wintersemester 2022/2023 zwei Lehraufträge im Rahmen von Masterstudiengängen – an der Technischen Hochschule Deggendorf sowie an der Charité Berlin.
Seit 1999 bringen Sie sich zudem als Mitglied des Rotary Clubs ehrenamtlich in verschiedenen sozialen Bereichen ein. Daneben engagieren Sie sich in der „Deutschen Kinderrheuma-Stiftung“ seit mehr als zwei Jahrzehnten als ehrenamtlicher stellvertretender Vorsitzender beziehungsweise Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung. Dabei wurden diverse Projekte ins Leben gerufen und Sie persönlich konnten mit Veranstaltungen zu wohltätigen Zwecken bereits über 220.000 Euro sammeln.
Außerdem waren Sie von 2001 bis 2009 ehrenamtlicher Richter an den Sozialgerichten Nürnberg und München.
Seit 2014 bringen Sie sich mit viel Erfolg als stellvertretender Kuratoriumsvorsitzender im „Bayerischen Hausärzteverband e.V.“ ein. Hier ist vor allem das Förderprogramm für junge Medizinstudenten hervorzuheben, das jungen angehenden Ärztinnen und Ärzten den Beruf des Hausarztes näherbringt.
Besondere Erwähnung verdient darüber hinaus Ihr großer Einsatz im Bereich der Immunonkologie für die Bristol-Myers Squibb Stiftung, die Sie 2016 federführend ins Leben gerufen haben und deren Kuratoriumsvorsitzender Sie seitdem sind. Die Arbeit der Stiftung, wie die Förderung der Grundlagenforschung und vonProjekten zur Bekämpfung von Krebs, sind für unsere Gesellschaft von großer Bedeutung. Außerdem lobt Ihre Stiftung einen Preis für junge Forscherinnen und Forscher aus und hat den Bundespflegepreis geschaffen.
Sie, lieber Herr Neugebauer, haben sich unbestritten hohe Verdienste erworben und setzen sich unermüdlich für Ihre Mitmenschen ein. Ihr Engagement verdient allerhöchstes Lob und Anerkennung. Es ist mir eine besondere Freude, Ihnen heute im Namen des Bundespräsidenten Dr. Frank-Walter Steinmeier das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland persönlich auszuhändigen.
Herzlichen Dank für Ihr umfangreiches und außergewöhnliches Engagement!
Günter Oberndörfer aus Rothenburg ob der Tauber
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Lieber Herr Oberndörfer,
seit über fünf Jahrzehnten sind Sie im Bereich Archäologie unermüdlich im Einsatz.
Mit großem Fachwissen, viel Geduld und ausgeprägtem Fingerspitzengefühl suchen und finden Sie seit 1968 Relikte aus weit vergangenen Zeiten. So entdeckten Sie bis heute mindestens 80 prähistorische Siedlungen aus verschiedenen Epochen.
Als ehrenamtlicher Helfer waren Sie unter anderem maßgeblich an der Etablierung der Forschung im Bereich der Bodenarchäologie in Rothenburg ob der Tauber beteiligt und haben so wichtige Forschungsgrundlagen geschaffen.
Sie entdecken und sammeln Ihre archäologischen Fundstücke jedoch nicht nur, sondern dokumentieren sie auch in sehr detaillierter Weise. Dabei handeln Sie stets im öffentlichen Interesse und teilen Ihre Fundorte sofort den Behörden mit. So konnten bereits viele Ihrer Funde in Fachbüchern behandelt, erforscht und abgebildet werden. Bei den bayerischen Behörden, aber auch über die Ländergrenzen hinaus sind Sie in Fachkreisen aufgrund Ihres außergewöhnlich großen Engagements und Ihres reichen Erfahrungsschatzes für Ihre spektakulären Siedlungs- und Bodenfunde bekannt und als Fachmann sehr geschätzt.
Damit jedoch nicht genug: Sie haben über Jahre hinweg daran gearbeitet, Ihr Lebenswerk dauerhaft für die Nachwelt zu erhalten. So haben Sie Ihre Sammlung von mehreren tausend Einzelstücken zwischenzeitlich an die Archäologische Staatssammlung in München übergeben – dass Sie als Gegenleistung dafür lediglich einen symbolischen Euro akzeptierten, spricht Bände.
Ihr Wirken im Bereich der Archäologie geht weit über das hinaus, was andere Menschen bereit sind, an Kraft, Zeit und bisweilen auch Nerven für das Gemeinwohl zu investieren. Durch Ihren großartigen Einsatz haben Sie wichtige archäologische Grundlagenarbeit geleistet. Mit Ihrer ehrenamtlichen Arbeit erhalten Sie wertvolles Kulturgut, schärfen das Bewusstsein für geschichtliche Entwicklungen und helfen uns und den nachfolgenden Generationen, unsere Wurzeln kennenzulernen – und vor allem auch nicht zu vergessen.
Das verdient Respekt und ein großes Vergelt´s Gott.
Lieber Herr Oberndörfer, es ist mir eine besondere Freude, Ihnen heute im Auftrag des Bundespräsidenten Dr. Frank-Walter Steinmeier das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland persönlich auszuhändigen.
Herzlichen Dank für Ihre Arbeit!
Thilo Pohle aus Neusitz
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Lieber Herr Pohle,
seit über vier Jahrzehnten setzen Sie sich als Leiter der Dokumentarfilmgruppe der Oskar-von-Miller-Realschule in Rothenburg ob der Tauber dafür ein, dass das finsterste Kapitel unserer deutschen Geschichte, die NS-Zeit, nicht in Vergessenheit gerät und auch die junge Generation daraus noch ihre Lehren ziehen kann.
Von 1968 bis zu Ihrer Pensionierung im Jahr 2004 waren Sie als Deutsch- und Geschichtslehrer an der Oskar-von-Miller-Realschule tätig. Für Sie war es immer selbstverständlich, sich weit über das übliche Maß hinaus für Ihre Schülerinnen und Schüler und die Interessen des Kollegiums einzusetzen – sei es als Fachbetreuer Deutsch, in der Schülerverwaltung oder im Personalrat. Dabei standen für Sie immer die Schülerinnen und Schüler im Mittelpunkt Ihres Handels.
Bereits 1982 riefen Sie die Dokumentarfilmgruppe Rothenburg an der Oskar-von-Miller-Realschule ins Leben, die Sie seitdem – auch nach Ihrer Pensionierung – mit ungeheurem persönlichem Engagement leiten. Die Gruppe dreht seit 40 Jahren Dokumentarfilme über die Zeit des Nationalsozialismus, aus denen bereits Buchprojekte hervorgegangen sind – u.a. Ihr eigenes Werk „Wenn lang die Bilder schon verblassen…Das Abenteuer Schule im Umgang mit Erinnerungen“. An Drehorten in ganz Europa entstanden bisher mehr als 40 Filme in 17 Sprachen.
Bis heute reist die Gruppe um die Welt und sucht das Gespräch mit Zeitzeugen sowie den Besucherinnen und Besuchern ihrer Veranstaltungen. Auf diese Weise konnten in Hunderten von Orten in Deutschland, an Schulen und Akademien sowie bei über 800 Veranstaltungen der Goethe-Institute von Moskau über San Francisco und Kopenhagen bis an die Elfenbeinküste bereits rund 80.000 Menschen weltweit erreicht werden.
Das so wichtige Engagement der „Dokumentarfilmgruppe Rothenburg“ wurde bereits von verschiedenster Seite gewürdigt, so unter anderem 2002 mit dem Würzburger Friedenspreis und 2018 mit dem Marion-Samuel-Preis der „Stiftung Erinnerung Lindau“ – um nur zwei zu nennen.
Lieber Herr Pohle, bei den verschiedenen Filmvorführungen der Dokumentarfilmgruppe leiten Sie die dabei entstehenden Gesprächsrunden und verzichten seit jeher auf jedwede Erstattung oder Kostenübernahme der dabei aufkommenden Unkosten. Sie bemühen sich beständig um neue Aufführungsmöglichkeiten, denken über neue Filmprojekte nach und begeistern immer wieder aufs Neue eine Vielzahl von Schülerinnen und Schüler für das Mitwirken in der Dokumentarfilmgruppe. Durch Ihr bemerkenswertes Engagement haben Sie den Horizont der Schülerinnen und Schüler erweitert. Sie zeigen ihnen hautnah auf, was es heißt, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und wie zerbrechlich unsere Demokratie sein kann.
Es ist mir daher eine besondere Freude, Ihnen heute im Auftrag des Bundespräsidenten Dr. Frank-Walter Steinmeier das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland persönlich aushändigen zu dürfen.
Vergelt’s Gott für Ihre äußerst wertvolle Arbeit!
Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten
Hans Greis aus Heroldsberg
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Lieber Herr Greis,
Sie haben sich durch Ihre jahrzehntelange Tätigkeit in den verschiedensten Ehrenämtern und Funktionen um das Gemeinwohl verdient gemacht.
Bereits im Jahr 1954, als Jugendlicher, traten Sie als aktives Mitglied der Handballabteilung in den Turn- und Sportverein Heroldsberg e.V. ein. Von 1973 bis 1997 bekleideten Sie das überaus wichtige und vertrauenswürdige Amt des Kassiers in herausragender Art und Weise. Sie erwiesen sich als loyaler und integrer Teil des Vereinsvorstands.
Als Kassier waren Sie maßgeblich an der finanziellen Gestaltung der Sportanlage, der Sportausübung sowie an der Organisation anstehender Projekte beteiligt und bereiteten am Jahresende alle finanziellen Abschlüsse vor. Der zeitliche Aufwand für Ihr Wirken war enorm: mehr als 250 Stunden im Jahr!
Bis heute stehen Sie dem Turn- und Sportverein Heroldsberg
e. V. als Berater in steuerlichen und finanziellen Angelegenheiten mit Rat und Tat zur Seite.
Des Weiteren zählen Sie zu den Gründungsmitgliedern des Vereins „Kulturfreunde Heroldsberg e.V.“, der ein breit gefächertes Tätigkeitsfeld besitzt. Es reicht von der Organisation von rund 20 kulturellen Veranstaltungen im Jahr über die Denkmalpflege bis hin zum Betrieb einer Kulturscheune. Seit der Gründung des Vereins 1991 gehören Sie, bis auf eine kurze Unterbrechung, zudem dem Vereinsvorstand an und bekleiden auch hier das Amt des Kassiers.
Ein besonders bemerkenswertes Projekt, das durch den Verein „Kulturfreunde Heroldsberg e.V.“ gefördert wird, ist das Museum Weißes Schloss. Für diesen wichtigen Kulturbetrieb sind Sie der Hauptverantwortliche für das gesamte Kassenwesen, betreuen die Mitgliederverwaltung, akquirieren Anzeigenkunden, erledigen Schriftverkehr wie auch monatliche Abrechnungen und vieles mehr. Seit der Gründung des Museums 2017 übernahmen Sie außerdem die finanzielle Betreuung und Begleitung der Stiftung „Kunst und Kultur in Heroldsberg – Patrizierfamilie Geuder und Prof. Dr. Fritz Griebel-Stiftung“.
Der großartige Erfolg des Vereins Kulturfreunde Heroldsberg e.V. beruht ganz wesentlich auf Ihrem lobenswerten Engagement.
In den zahlreichen Stunden Ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit haben Sie stets Ihre eigenen Interessen zurückgestellt, um bestmöglich für das Gemeinwohl zu wirken.
Lieber Herr Greis, es ist mir daher eine besondere Freude, Ihnen heute im Namen des Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste im Ehrenamt auszuhändigen.
Vielen Dank für Ihr großartiges Engagement!
Bernd Jesussek aus Fürth
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Lieber Herr Jesussek,
seit vielen Jahren engagieren Sie sich ehrenamtlich für Ihre Mitmenschen und haben sich dadurch bleibende Verdienste erworben.
Seit über 50 Jahren sind Sie Mitglied des Breitensportvereins DJK Concordia Fürth 1920 e.V. Von 1985 bis 1990 waren Sie Abteilungsleiter, von 1991 bis 2013 stellvertretender Abteilungsleiter der Tischtennisabteilung. Danach übernahmen Sie die Position des 1. Vorsitzenden im DJK Concordia Fürth. In Ihrer Amtszeit forcierten Sie Nachhaltigkeitsprojekte wie eine Brunnenbohrung zur Bewässerung der Rasenspielfelder oder den Austausch der Innenbeleuchtung der Tischtennishalle und den Umstieg auf LED-Technik.
Mit viel Leidenschaft setzten Sie sich von 1979 bis 2020 mit dem „German-American Men’s Club of Middle Franconia“ für die deutsch-amerikanische Kulturpflege und die Verständigung zwischen Deutschen und Amerikanern während der Stationierung der amerikanischen Streitkräfte in der Region in der Zeit von 1945 bis 1995 ein. Ganze 26 Jahre waren Sie Teil des Vorstands. Seit dem Abzug der US Army 1995 setzen Sie alles daran, die Erinnerung an diese Zeit, vor allem in Fürth, wach zu halten.
Im Rahmen Ihres großartigen und vielseitigen Engagements gaben Sie neben der Veröffentlichung von Büchern und einer Homepage bereits zahlreiche Führungen und Vorträge zum Thema der US Army in Fürth für die Volkshochschule, das Format „Geschichte für Alle“ sowie im Rahmen von Stadtführungen. Sie suchten auch immer wieder das Gespräch mit Zeitzeugen. 2018 waren Sie außerdem Kurator der Ausstellung „Die Amerikaner in Fürth – Besatzer, Nachbarn, Freunde“ in der Volksbücherei Fürth.
Seit 2012 bringen Sie sich darüber hinaus mit viel Zeit und Geduld im Stadtarchiv der Stadt Fürth ein. In über 500 ehrenamtlichen Arbeitsstunden haben Sie beispielsweise rund 16.500 Dokumente aus den Jahren zwischen 1770 und 1993, die sich teilweise in sehr schlechtem Allgemeinzustand befanden, entziffert, identifiziert, katalogisiert und die Daten für die Aufnahme in eine Datenbank aufbereitet. Zudem erfassen Sie mit unermüdlichem Einsatz seit 2018 alle Einträge zu den Stadtratsprotokollen der Stadt Fürth ab dem Jahr 1919 archivarisch.
Doch damit nicht genug: Seit 1998 engagierten Sie sich zudem im Altstadtverein Fürth e.V. und setzen sich seit 2021 mit viel Herzblut in der „ARGE Mundart“ für den Erhalt der Fürther Alltagssprache ein – wie beispielweise mit dem Projekt „Mund-Art-Omat", einem umgestalteten Warenautomaten am Fürther Waagplatz, oder mithilfe Ihrer Erläuterung des Dialektwortschatzes anhand von Videos, die Sie in Eigenregie produzieren und der Allgemeinheit online zur Verfügung stellen.
Sie, lieber Herr Jesussek, üben Ihre Ehrenämter und Funktionen mit einem Höchstmaß an Engagement aus. Mir ist es deshalb eine besondere Freude und Ehre, Ihnen heute im Namen des Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste im Ehrenamt auszuhändigen.
Vielen Dank für Ihren großartigen Einsatz!
Günther Reitzner aus Tuchenbach
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Lieber Herr Reitzner,
man kann trefflich darüber diskutieren, wer auf dem Fußballplatz am wichtigsten ist: Die einen werden sagen, es sei der Mittelstürmer. Die anderen sind überzeugt, dass es der Torwart sei. Und wieder andere behaupten, dass ohne eine echte „holding six“ nichts gehe. Wer aber tatsächlich unverzichtbar ist, ohne wen kein Spiel angepfiffen wird: Das, lieber Herr Reitzner, ist der Schiedsrichter.
Bereits 1970 legten Sie die Schiedsrichterprüfung ab. Ihre Erfolge im Fußball über die Jahrzehnte hinweg sind beeindruckend: 20 Jahre lang standen Sie als Schiedsrichter auf der Verbandsliste des Bayerischen Fußballverbands. Über 15 Jahre lang leiteten Sie die Schiedsrichter-Gruppe Bamberg. 10 Jahre wurden Sie als Linienrichter in der Bundesliga bei über 100 Spielen in allen Stadien bundesweit eingesetzt.
Rund 3.300 Spiele leiteten Sie und legten dabei eine Weg-
strecke von geschätzten 10.000 Kilometern für die Schiedsrichter-Gruppe Bamberg zurück.90 Minuten auf den Punkt konzentriert zu sein, in Sekundenbruchteilen Entscheidungen zu treffen, sich nicht von Fans beeinflussen zu lassen und damit zu leben, dass die eigene Entscheidung nicht allen gefällt: Das ist eine körperliche Höchstleistung, aber gleichzeitig auch eine mentale.
Umso größere Anerkennung verdient Ihr großartiger Einsatz über mehr als vier Jahrzehnte hinweg. Sie haben Ihre Zeit, Ihre Kraft und oft auch Ihre Nerven investiert, damit Spieler und Zuschauer die Freude am Spiel genießen konnten.
Neben Ihrer Tätigkeit auf dem Feld galt Ihr Augenmerk auch stets dem Geschehen abseits des Platzes. In der Verbandsarbeit und ganz besonders auch bei Fragen der Nachwuchsgewinnung haben Sie großes organisatorisches Geschick und herausragenden Einsatz gezeigt. So haben Sie unter anderem die Schiedsrichterehrungen „Goldene Pfeife“ und „Jungschiedsrichter des Jahres“ in Anerkennung verdienter Persönlichkeiten und als Ansporn für jüngere Generationen ins Leben gerufen.
Auch Ihre kreative Seite verdient große Wertschätzung. Vor zirka 30 Jahren haben Sie Ihre bundesweit beachtete Schiedsrichter-Zeitung „Dompfiff“ gegründet.
Lieber Herr Reitzner, es ist mir als Sportminister eine besondere Freude, Ihnen heute im Namen des Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste im Ehrenamt auszuhändigen.
Vielen Dank für Ihren großartigen Einsatz!
5. März 2024 in München
Bayerns Innenstaatssekretär Sandro Kirchner hat Arved Semerak aus München das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgehändigt.
Verdienstkreuz am Bande
Arved Semerak
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Herr Semerak, Sie haben sich auszeichnungswürdige Verdienste erworben: Nach Ihrem Eintritt in den Ruhestand begannen Sie mit Ihrem Engagement für den „Weißen Ring – Gemeinnütziger Verein zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern und zur Verhütung von Straftaten e. V.“. In der ehrenamtlichen Opferhilfe vor Ort waren Sie in drei Außenstellendes Landesverbandes Bayern-Süd tätig – als Leiter der Außenstelle Neuburg-Schrobenhausen von 1997 bis2002 und als deren Mitarbeiter von 2002 bis 2004.
Des Weiteren als Mitarbeiter der Außenstellen Garmisch- Partenkirchen von 2004 bis 2006 und München Südwest von 2006 bis 2013.
Von 2008 bis 2013 zeichneten Sie sich als einer der ersten Beauftragten des Vereins für Fundraising aus. Zudem übernahmen Sie von 2015 bis 2016 kommissarisch das Amt des stv. Landesvorsitzenden im Landesverband Bayern-Süd. In dieser Zeit wurden die fünf vorhandenen Außenstellen in München neu strukturiert. Es wurde eine zentrale Außenstelle in München geschaffen, deren Mitarbeiter Sie wiederum von 2016 bis 2017 waren.
Als Landesdelegierter waren Sie auf Bundesebene von 1998 bis 2012 Mitglied der alle zwei Jahre zusammentretenden Bundesdelegiertenversammlung des Weißen Rings. Für den Landesverband Bayern waren Sie außerdem als Dozent und Vortragsredner u. a. beim Seniorenbeirat der Stadt München, dem Sozialverband VdK und in mehreren Kirchengemeinden tätig.
Ebenso hatten Sie einen großen Anteil an der Öffentlichkeitsarbeit des Vereins und engagierten sich als Referent für die interne Aus- und Weiterbildung der Ehrenamtlichen des Weißen Rings. Insgesamt haben Sie die Idee des Opferschutzes und der Opferhilfe in der Öffentlichkeit durch Ihr engagiertes Auftreten als verantwortungsbewusster Staatsbürger wirkungsstark zu vertreten gewusst.
Sie setzen sich sehr für die Belange von Senioren ein und sind Gründungsmitglied der Senioren-Union der CSU Bayern. Hier hatten Sie die Funktionen des Landesvorstandes, des Schriftführers sowie des stv. Bezirksvorsitzenden für Oberbayern inne. Zudem engagieren Sie sich bereits in der 3. Amtsperiode als ehrenamtlicher Seniorenvertreter des Seniorenbeirats in der Landeshauptstadt München. Hier sind Sie erste Vertretung der vorsitzenden Seniorenbeirätin für den 19. Stadtbezirk und leiten den Fachausschuss 5 „Sicherheit“. Im Bereich Öffentlichkeitsarbeit liefern Sie wertvolle Beiträge für die Zeitung „Wir über 60“ und fungieren zusätzlich regelmäßig als Ansprechpartner in der allgemeinen Sprechstunde des Seniorenbeirats.
Darüber hinaus sind Sie seit 2010 Gründungsmitglied des „Münchner Blaulicht – Polizeiverein für Prävention und Bürgerbegegnungen e. V.“ und engagieren sich seitdem dort äußerst aktiv. Sie sind Gründer und Mitglied des Beirats und haben die jährliche Verleihung eines Präventionspreises durch den Verein Münchner Blaulicht eingeführt und vorangebracht.
Seit 2012 sind Sie zudem für die Ausstellung im Polizeipräsidium München tätig. Ihr fundiertes polizeiliches Wissen und Ihre umfangreiche Berufs- und Lebenserfahrung ermöglichen es Ihnen, die Belange der Münchner Polizei glaubwürdig und überzeugend darzustellen. Da Sie selbst bei einigen der in der Ausstellung dargestellten Kriminalfälle als Polizeibeamter im unmittelbaren Einsatz vor Ort waren, gestalten sich Ihre Führungen äußerst authentisch und beeindruckend für die Besucher.
Ein weiteres Ihrer Betätigungsfelder war die Erarbeitung der Chronik des Polizeipräsidiums München und des Buches „110 – Das Polizeipräsidium München anhand von 110 außergewöhnlichen Objekten“. Beide Bücher wurden durch den Verein Münchner Blaulicht herausgegeben und in Kooperation mit dem Polizeipräsidium München erstellt.
Durch Ihr Wirken verkörpern Sie wie kaum ein anderer die Ziele des Vereins Münchner Blaulicht. Sie tragen hierbei maßgeblich zu einem positiven Image der Polizei, zum Abbau von Hemmschwellen und auch zu einem verbesserten Sicherheitsempfinden der Bürgerinnen und Bürger bei.
Weiterhin waren Sie 2010 Gründungsmitglied des „Fördervereins Fregatte Bayern e. V.“, mit dem Ziel, die Besatzungen der Fregatte „Bayern“ der Deutschen Marine zu unterstützen und die Verbundenheit zum Patenland Bayern zu fördern Herr Semerak, ich freue mich, Ihnen das Verdienstkreuz am Bande, des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland aushändigen zu dürfen.
Herzlichen Glückwunsch!
1. Februar 2024 in Neuendettelsau
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat Hans-Heinrich Willberg das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgehändigt.
Verdienstkreuz am Bande
Hans-Heinrich Willberg
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Lieber Herr Willberg,
fast 30 Jahre engagierten Sie sich in außerordentlicher Art und Weise für die Diakoneo in Neuendettelsau und haben sich dadurch bleibende Verdienste erworben. Die Diakoneo ist einer der größten deutschen gemeinnützigen Anbieter im Gesundheits- und Sozialbereich mit über 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in über 200 Einrichtungen in Süddeutschland und Polen.
Durch Ihren jahrzehntelangen tatkräftigen Einsatz haben Sie die Entwicklung der Diakoneo entscheidend geprägt und mitgestaltet. Von 1993 bis 2012 waren Sie Mitglied des Kuratoriums, von 2012 bis 2019 dessen Vorsitzender und von 2019 bis 2022 Aufsichtsratsvorsitzender.
Ganz besonders hervorzuheben sind der Rektorenwechsel der Diakonie Neuendettelsau im Jahr 2015, die Übernahme der Klinik Schwabach in 2018 und im Jahr 2019 die Fusion der Diakonie Neuendettelsau mit dem Diakoniewerk Schwäbisch Hall zur Diakoneo Körperschaft des öffentlichen Rechts. Die Ereignisse fielen alle in die Zeit Ihres Kuratoriumsvorsitzes. Mit viel Herzblut haben Sie die Pläne begleitet und mitgestaltet.
Ihr Engagement wurde durch Projekte und Kooperationen – unter anderem in Rumänien, Polen und Ungarn – über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt. Mit viel Leidenschaft und Hingabe unterstützten Sie bei Hilfstransporten und waren aktiv an der Schaffung von Senioreneinrichtungen in Polen beteiligt. Zudem waren Sie viele Jahre ehrenamtlich als Aufsichtsratsmitglied der Laurentiusstiftung tätig, der Trägerin der polnischen Einrichtungen der Diakoneo.
Die Weiterbildung junger Menschen war Ihnen immer besonders wichtig. Deshalb unterstützten Sie eine Vielzahl internationaler Schulkooperationen. 2012 wirkten Sie an der Gründung der Wilhelm-Löhe-Hochschule in Fürth mit. Heute bietet die Hochschule 14 Bachelor- und vier Master-Studiengänge im Bereich des Gesundheits- und Sozialwesens an.
2022 mussten Sie schließlich aus gesundheitlichen Gründen Ihre Ehrenämter niederlegen.
Sie, lieber Herr Willberg, haben sich mit Ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit unermüdlich und unter Zurückstellung Ihrer eigenen Interessen über Jahrzehnte hinweg für das Gesundheits- und Sozialunternehmen Diakoneo und für Ihre Mitmenschen eingesetzt. Ihr Lebensmotto war immer der „Dienst am Menschen“. Sie haben die Entwicklung der Diakoneo stark und nachhaltig geprägt. Ihr Einsatz verdient allerhöchstes Lob und Anerkennung.
Deshalb ist es mir eine besondere Freude und Ehre, Ihnen heute im Namen unseres Bundespräsidenten Dr. Frank-Walter Steinmeier das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland persönlich aushändigen zu dürfen.
Ich spreche Ihnen meinen herzlichen Dank und ein Vergelt’s Gott für Ihr umfangreiches und außergewöhnliches Engagement aus!