Erster bayerischer Eisenbahn-Empfang

München, 07.12.2014

Erster Bayerischer Eisenbahnempfang in Nürnberg - Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann stellt beim 'Bahnland Bayern' die Weichen für die Zukunft: Weitere Netzverbesserungen und bessere Pünktlichkeit - Milliardeninvestitionen für bayerische Schieneninfrastruktur

+++ Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann sieht das 'Bahnland Bayern' weiter auf der Überholspur. "Unser Bahnland Bayern ist die Nummer eins in Deutschland", so Herrmann beim ersten Bayerischen Eisenbahnempfang im DB Museum in Nürnberg. Besonders erfreulich für den Verkehrsminister ist, dass die Bahnen in Bayern heuer so pünktlich sind wie nie zuvor. "Wir sind auf einem sehr guten Weg, 2014 den bisherigen Rekordwert aus dem Jahr 2011 von 93,9 Prozent an pünktlichen Zügen im Nahverkehr zu toppen." Einen entscheidenden Beitrag dafür leiste die gestiegene Qualität des bayerischen Schienennetzes. "Es ist zwar beileibe noch nicht alles im Wunschzustand. Durch hohe Investitionen konnten wir aber beispielsweise die Durchschnittsgeschwindigkeit im Nahverkehrsnetz kontinuierlich steigern und die Zahl der Langsamfahrstellen stetig reduzieren." Das sei vor allem ein Verdienst der sogenannten Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung (LuFV) zwischen DB und Bund, deren erste Periode zum Monatsende nach sechs Jahren ausläuft und auf deren Neugestaltung sich die beiden Partner vor kurzem geeinigt haben. +++

Insgesamt haben die DB, der Bund und Bayern 2014 rund 1,25 Milliarden Euro in die Schieneninfrastruktur investiert. Beispiele hierfür sind der Tunneldurchstich für die Umfahrung des Schwarzkopftunnels im Spessart, die Fertigstellung aller Brücken auf der VDE 8.1 Nürnberg – Erfurt, die Elektrifizierung der Strecke nach Altomünster im Münchner S-Bahn-System, der Baubeginn für die Neufahrner Kurve für die Anbindung des Münchner Flughafens an Ostbayern, der Ausbau der Stationen Mittenwald
und Klais mit Blick auf den G7-Gipfel, die Fertigstellung von weiteren vier neuen Haltepunkten im Schienennahverkehr wie Petersaurach Nord sowie
der barrierefreie Ausbau wichtiger Bahnhöfe wie Deggendorf, Mühldorf und Schwabach. Für 2015 werden weitere Investitionen in Höhe von rund 1,3 Milliarden Euro erwartet.

Ein weiteres wichtiges Finanzierungsinstrument zur Verbesserung der Schieneninfrastruktur ist nach den Worten Herrmanns die 'Länderquote für Neu- und Ausbaumaßnahmen in die Schienenpersonennahverkehrsinfrastruktur außerhalb von S-Bahn-Systemen'. Über die Verwendung dieser Bundesmittel, deren Einsatzperiode ebenfalls zum Ende Dezember nach sechs Jahren ausläuft, entscheidet das bayerische Innen- und Verkehrsministerium gemeinsam mit der DB. "Mehr als 130 Millionen Euro flossen seit 2009 aus diesem Topf in über 50 landesweite Projekte", erklärte Herrmann. Unter anderem waren das die Neigetechnik-Ertüchtigung im Allgäu, der neue Haltepunkt in Neustadt/Aisch-Mitte und die Geschwindigkeitsanhebung zwischen Hof und Neuenmarkt-Wirsberg. Sehr gute Aussichten hat der Verkehrsminister für die kommende Fünf-Jahres-Periode: "Wir haben erreicht, dass der Bund die Mittel für den Freistaat Bayern um mehr als 50 Prozent auf insgesamt knapp 190 Millionen Euro angehoben hat. Damit können wir viele neue Projekte angehen, die schon in den Startlöchern stehen." Unter anderem werde damit das Gros der Investitionen für den 2015 geplanten Wiederaufbau der Linie Selb-Asch finanziert, der vierten grenzüberschreitenden Bahnstrecke von Bayern nach Tschechien. Sie soll in einem Jahr in Betrieb gehen.

Darüber hinaus wird sich Herrmann 2015 für weitere wichtige Schieneninfrastruktur-Projekte einsetzen. Das betreffe insbesondere die 'Zweite Stammstrecke' in München: "Hier muss 2015 die Finanzierungs- und Bauentscheidung fallen." Laut Herrmann werde sich in Bayern auch bei den internationalen Schienenverbindungen einiges tun. So beginnen an der Ausbaustrecke München – Zürich die ersten Maßnahmen nun auch in Deutschland. Außerdem hat der Bund zugesagt, der DB Mittel für die Ausdehnung der Vorplanungen auf der Franken-Sachsen-Magistrale auf den langen Abschnitt von Nürnberg bis Marktredwitz bereit zu stellen. Zusätzlich möchte Herrmann 2015 das Netz der bayerischen Zughalte noch enger stricken. Mit 'Traunstein-Klinikum' und 'Erlangen-Paul-Gossen-Straße' sollen im Laufe des Jahres zwei weitere neue Haltepunkte in Betrieb gehen. "Damit wird sich die Zahl der neuen Haltepunkte in Bayern, seitdem der Freistaat 1996 die Verantwortung für den Schienenpersonennahverkehr übernommen hat, auf 62 erhöhen", kündigte Herrmann an. Zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember werden erstmals Züge in Schonungen, Bruckmühl-Hinrichssegen und Freilassing-Hofham halten. "Unsere Devise im Bahnland Bayern ist, Züge zu den Menschen zu bringen“, so der Minister.

Der erste Bayerische Eisenbahnempfang fand genau 179 Jahre nach der ersten Eisenbahnfahrt Deutschlands statt. Am 7. Dezember 1835 fuhr zwischen Nürnberg und Fürth der erste Zug mit dem 'Adler' an der Spitze. Damit gilt Nürnberg als die Wiege der Deutschen Eisenbahn. Künftig möchte Herrmann den 'Adler-Geburtstag' alljährlich zum Rückblick und Ausblick auf die Eisenbahnentwicklung in Bayern nutzen.